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Von Donaueschingen nach Tuttlingen

Samstag, 7. April 2012

Von Tulln nach Wien

Aufstehen, raus aus den Federn!

Die letzte Tagesetappe lag vor uns, wir wollten nach Wien!

Den Radweg säumen Zelte,...

...kleine Bäche...

...und natürlich kleine Ortschaften.

In Altenberg haben wir einen Abstecher auf besagten alten Berg gemacht, um einen Blick auf das Konrad-Lorenz-Institut zu werfen. Wie der Name schon verrät, lebte hier einst Konrad Lorenz, ein berühmter Tierforscher, der bis heute viele Fans und Leser hat - auch in unserer Familie.

Das letzte Wegstück führt dann auf einer langen Donauinsel in die Metropole Wien hinein - sehr komfortabel. Wir merkten kaum, dass wir in die Stadt hineinradelten. Plötzlich wichen die Büsche zurück, wir sahen an den Ufern links und rechts Häuser und waren schon mittendrin.
Die Inschrift auf dem Radweg ist etwas irritierend - aber wir haben niemanden gesehen, der dort nackig gefahren ist (wäre auch etwas kalt bei dem Wetter).

Die ersten Wiener Häuser, die wir auf der Donauinsel erblickten, stammen von Hundertwasser. Da wäre einmal dieses riesige Mietshaus...

...und das Fernwärme-Gebäude.

Schließlich verließen wir die Donauinsel und landeten im Stadtzentrum. Da wir nicht sicher waren, ob wir es rechtzeitig zum Ende der Tour nach Wien schaffen würden, hatten wir für diese Nacht noch kein Zimmer gebucht. In der Taborstraße wurden wir zum Glück fündig.

Zum Abschluss der Radtour haben wir drei Tage in Wien verbracht. Da kann man sich natürlich etwas mehr ansehen als bei einer einzigen Übernachtung. Deswegen wird dieser Post auch extrem lang.

Im Stephansdom haben wir den Kardinal von Wien gesehen, der sogar als nächster Papst im Gespräch war.

Wir haben Wien mit der U-Bahn erkundet, da uns eine Pferdekutsche zu teuer und zu langsam erschien.

Und wovon ernährt man sich in Wien? Genau, von Torte...

...und Schnitzel.

Solche imposanten Gebäude stehen in Wien oft herum. Darin befinden sich häufig Museen. Vor diesen Bildungspalästen stehen streng geometrisch zurechtgestutzte Büsche.

Was für eine Kuppel!

Im Bildungspalast Nummer eins findet man das kunsthistorische Museum. Dort hängen wirklich unglaublich viele Bilder an den Wänden. Wenn man sich die alle genau anschauen und alle Audioguide-Texte anhören will, braucht man bestimmt eine Woche.

Mich hat das Gemälde vom Turmbau zu Babel besonders beeindruckt. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass der Turm bereits leicht geneigt ist. Das kann ja nur schiefgehen.

Zweitens wäre da das naturhistorische Museum. Darin gibt es vor allem Schaukästen mit präparierten oder komplett nachgebildeten Tieren zu sehen.

Man erhält Einblick in eine Steinzeithütte,...

...einen Termitenhügel...

...und eine Riesenmuschel.

So hässlich sieht eine vergrößerte Fliege aus.

Dieses kleine Krokodil jagt Schmetterlinge.

Ein Markenzeichen des Museums ist der Tyrannosaurus, der brüllt und sich bewegt.

Und schließlich steht dort noch eine raffinierte Leinwand, mit der man solche spektakulären Fotos schießen kann.

Viele U-Bahn-Stationen außerhalb des Stadtzentrums liegt das Schloss Schönbrunn. Es wurde im 17. Jahrhundet errichtet, aber zwischendurch immer mal wieder umgebaut oder von den Türken zerstört. Anfangs war es nur eine Residenz für die Kaiserin, später bis zum Ende des 1. Weltkrieges Sitz des Kaiserhauses.

Rund um das Schloss liegt ein riesiger Park.

Dort ist alles grün und ordentlich,...

...sogar die Toiletten.

Auf diesem Spielplatz kann man auf einen Vogel klettern. Wenn sich das Kind auf dem Kletternetz bewegt, schlägt er mit den Flügeln.

Gegen Eintritt darf man sich im Irrgarten verlaufen. Da kann es etwas dauern, bis man den Ausgang findet. Besonders, wenn man (wie ich) die Flyer am Eingang übersieht, in denen ein Plan des Irrgartens abgedruckt ist. Egal, ohne Plan ist es sowieso aufregender!
Wer sich nicht in den Irrgarten traut, kann das harmlose Labyrinth (im Hintergrund) nehmen. Da sind die Hecken so niedrig, dass man rübergucken kann. Außerdem gibt es nur einen einzigen Weg ohne Verzweigungen, der nach vielen Windungen ans Ziel führt.

Im Labyrinth findet man dafür einige mehr oder weniger sinnvolle Stationen, etwa diese Kletterstangen.

Mitten in Wien liegt ein großer Park namens Prater. Ein Teil des Parks nennt sich Wurstelprater und ist ein Vergnügungspark.

Die Attraktionen sind zwar das ganze Jahr über aufgebaut, aber man bezahlt trotzdem für jedes Fahrgeschäft einzeln - also eine Mischung aus Jahrmarkt und Freizeitpark.
Dort findet man jede Menge Achterbahnen, Wasserbahnen (eine davon heißt Donaujump)...

...und andere verrückte Sachen. Manche Bahnen sind ganz harmlos, bei anderen werden selbst die coolsten Jugendlichen so lange blitzschnell herumgewirbelt, bis sie das Fahrgeschäft kreidebleich verlassen.

Da wir nach Schöbrunn noch nicht genug von Labyrinthen hatten, haben wir uns noch einmal im Spiegellabyrinth eines Funhauses verirrt. Labyrinthe sind einfach lustig!

Dieses Karussell ziehen noch echte Pferde. Offenbar haben noch nicht alle Schausteller mitbekommen, dass es mittlerweile elektrischen Strom gibt.

Von diesem Kettenkarussell hat man eine schöne Aussicht.

Wem das zu luftig ist, der kann die Aussicht auf Wien auch im Riesenrad genießen. Das Ding ist zwar heutzutage für ein Riesenrad vergleichsweise niedrig, dafür aber sehr alt. Zu seiner Eröffnung im Jahr 1897 war es eines der größten Riesenräder der Welt. Heute ist das Rad ein Wahrzeichen der Stadt. Das hat zur Folge, dass der Eintritt und die Wartezeiten recht hoch sind und man mit vielen anderen Leuten stehend in eine Gondel gepfercht wird.

Im Eingangsbereich findet man ein kleines Museum. In den ausgestellten Gondeln befinden sich Modelle von Wien und dem Prater in verschiedenen Epochen.

War das jetzt alles, was wir in Wien erlebt haben? Nein, immer noch nicht. Abends sind wir noch losgezogem, um im Diana-Bad mit einer Bergauf-Wasserrutsche zu rutschen oder das Haus der Musik zu besuchen. Im anschaulichen, dunklen Musikmuseum voller Bildschirme und moderner Technik war am Ende schon einiges abgeschaltet, und als die Öffnungszeit vorbei war, mussten wir raus.

Wien ist wirklich eine riesige, größtenteils schöne und faszinierende Stadt. Die Menschen sind auch sehr freundlich. Wir werden bestimmt irgendwann wie(n)derkommen - spätestens, wenn wir uns den nächsten Abschnitt der Donau durch die Slowakei und Ungarn vornehmen.

Freitag, 6. April 2012

Von Stein nach Tulln

Stein ist ein Vorort von Krems, einer größeren Stadt mit vielen alten Häusern.

Die Bewohner dieses Hauses lassen ihre Kinder bestimmt nicht unbeaufsichtigt im Garten spielen. Es sei denn, der Zaun ist stabiler, als er aussieht.

Krems bietet zudem ein Kunstmuseum, das mit diesem seltsam eingeparkten Fahrzeug auf sich aufmerksam macht. Dort gab es gerade eine Cartoon-Ausstellung, die wir uns einfach mal angesehen haben. Fazit: Österreichischer Humor ist doch recht speziell und nicht immer jugendfrei.

Wo müssen wir denn heute lang?

Die Bäume sind in schwarze Folie eingepackt.

In Ponchos eingepackt sausten wir durch den Regen, vorbei an echten Schwänen zum Füttern...

...und gemalten Enten zum Angucken.

Diese große Röhre stammt aus einem Wasserkraftwerk.

Nebenan, in Zwentendorf, liegt das einzige Atomkraftwerk Österreichs. Es ist allerdings aufgrund von Protesten nie in Betrieb gegangen. Der Künstler Friedensreich Hundertwasser hat sich zum Beispiel sehr gegen das Kraftwerk engagiert.

Und schließlich haben wir Tulln erreicht.

In Tulln findet man verschiedene historische Hinterlassenschaften. Ein relativ junges Relikt ist dieses Schiff. Es heißt (passend zum Wetter) Regentag. Friedensreich Hundertwasser hat darauf gelebt.

Deutlich älter sind die mittelalterlichen Gassen. Hach, diese romantischen Straßennamen!

Und noch älteren Ursprungs sind die Hinterlassenschaften des römischen Reiches. Davon gibt es eine ganze Menge zu sehen.

Dazu gehört etwa diese große Statue von Kaiser Marcus Aurelius, die sich vor dem Römermuseum erhebt.

Im Museum sieht man außerdem lauter kleine Modelle,...

...Schaufensterpuppen in römischer Rüstung,...

...alte Gräber...

...und natürlich die unvermeidlichen ausgegrabenen Statuetten sowie eine Menge altes Tongeschirr.

Und damit nicht genug: Vor dem Museum gibt es noch ausgegrabene Grundmauern zu sehen.

Manche Gasthäuser in Tulln machen einen eher verschlossenen Eindruck.

Andere bieten eine leckere Spätzlepfanne...

...und entzückende Wandbilder.